Am 31. Mai hat das Junge Forum Württemberg einen Ausflug in die Kurpfalz unternommen und dort die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH in Mannheim besucht. Die RNV stellte sich den zehn Teilnehmenden dabei umfassend vor und bot als besonderes Highlight sogar eine Sonderfahrt mit einem ihrer primove-Elektrobusse an.
Die RNV wurde 2003 als Tochterunternehmen von fünf in der Region zuvor tätigen Nahverkehrsunternehmen zur Kosteneinsparung gegründet und führt seither den ÖPNV in Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg sowie Weinheim durch, wodurch sie in gleich drei Bundesländern tätig ist. Eine weitere Besonderheit der RNV ist darüber hinaus, dass sie neben ihren zahlreichen Stadt-, Straßen- und Buslinien auch zwei Eisenbahnstrecken betreibt und nicht zuletzt auch deshalb über Deutschlands längstes zusammenhängendes Schmalspurnetz verfügt.
Um das Fahrpersonal in Zukunft noch besser für ihren Einsatz im RNV-Netz zu schulen, schafft die RNV derzeit einen neuen Fahrsimulator an. Dieser wurde uns ausführlich vorgestellt und soll ermöglichen, dass bis zu drei Personen gleichzeitig im dreidimensional nachgebildeten Schmalspurnetz unterwegs sein können. Hieran anknüpfend wurde uns auch die Aus- und Weiterbildungsabteilung mitsamt ihrer Öffentlichkeitsmaßnahmen präsentiert. Hierzu zählt im Zuge des demografischen Wandels unter anderem auch ein Mobilitätstraining für Senioren, wodurch diesen vorherrschende Unsicherheiten bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln genommen und so bestehende Nutzungsbarrieren abgesenkt werden sollen.
Anschließend bekamen wir den eingangs erwähnten primove-Elektrobus detailliert vorgestellt und konnten ihn im Zuge einer ausführlichen Sonderfahrt mitsamt seiner Technik ausprobieren. Es handelt sich bei den beiden im Linienbetrieb eingesetzten Fahrzeugen um Elektro-Standardlinienbusse, die unterwegs an mehreren Haltestellen induktiv geladen werden und somit emissionsfrei im Stadtverkehr unterwegs sind.
Nach unserer Rückkunft auf dem Betriebshof wurden wir in die Aufgabenbereiche der Verkehrs- und Operativplanung eingeführt, die sich neben der langfristigen Angebotsplanung auch um kurzfristige Abweichungen, beispielsweise infolge von Baumaßnahmen oder Großveranstaltungen kümmert. Eines der Hauptprojekte der Abteilung stellt gegenwärtig der barrierefreie Ausbau des Busnetzes dar, der bis zum Jahr 2022 erfolgen sollte, sich jedoch aufgrund begrenzter Finanzmittel und der Vielzahl an vorhandenen Bushaltestellen organisatorisch als komplex erweist.
Im Nachgang zum Mittagessen bekamen wir den Betriebshof mitsamt der ansässigen Werkstatt gezeigt, ehe wir einen Vortrag zu den Tätigkeiten der Leitstelle erhalten haben sowie abschließend diese auch besichtigt haben.
Nachmittags machten wir uns schließlich mit der Linie 5, die als Ringbahn die Städte Mannheim, Weinheim und Heidelberg verbindet, auf den Weg in die letztgenannte Stadt. Dort bot sich der Gruppe Zeit zur freien Verfügung, die zum gemeinsamen Sightseeing genutzt wurde sowie zum Teil auch für eine Fahrt mit den Heidelberger Bergbahnen.