Nach langer, pandemiebedingter Pause konnte das Junge Forum der DVWG Württemberg am 19.06.2020 endlich wieder eine Exkursion anbieten. Dabei besuchten wir eine besonders interessante und komplizierte Baustelle direkt vor unserer Haustür. Die Tunnelbaustelle am Leuze in Stuttgart stellt durch seine umfangreichen Baumaßnahmen unter Betrieb und die vielen verkehrlichen Zusammenhänge eine besondere Herausforderung für alle Projektbeteiligten dar. Der Tunnel vereinigt die B10, die von Norden durch Stuttgart verläuft, mit der B14, die aus der Stuttgarter Innenstadt kommend in Richtung Esslingen weiter verläuft. Gleichzeitig besteht im Baustellenbereich eine Verbindung nach Bad Cannstatt. Die Lage ist ebenfalls besonders. Zwischen Schlosspark und Neckar eingeklemmt, grenzt der Tunnel an das Leuze Bad und befindet sich damit im Gebiet des hiesigen Mineralwassers. Der Tunnel ist ein Teil des gesamten Bauprojekts Rosensteintunnel, in dem ein weiteres Tunnelbauwerk der B10 in Richtung Pragsattel und eine Bahnbrücke über den Neckar realisiert werden. Somit vereint die Baustelle die Schwierigkeiten von innerstädtischem Bauen unter Verkehr mit besonders komplizierten Grund- und Rahmenbedingungen.
Unsere kleine Gruppe an Jufo-Mitgliedern versammelte sich an dem sonnigen Freitag am Baubüro und wurde dort von einem Vertreter des Tiefbauamts Stuttgart freundlich in Empfang genommen. Zunächst wurde uns das Projekt durch eine Präsentation genauer erläutert und wir bekamen eine Vorstellung, was tatsächlich alles auf die Baustelle vor sich geht. Im Anschluss daran erhielten wir eine Führung über das Baustellengelände. Dabei bekamen wir den Bauabschnitt des Kurztunnels vom frisch wiedereröffneten Geh- und Radsteg aus der Vogelperspektive erläutert. Die offenliegende Baustelle gab dabei nicht nur die Arbeiten am Kurztunnel, sondern auch am anstehenden Nesenbachkanal preis. Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit in die Baugrube der neuen, dritten Leuzetunnelröhre einzusteigen. Diese wird aktuell teils in offener und teils in Deckelbauweise hergestellt. Hierbei stach erneut die Schwierigkeit des Bauens im Mineralwassergebiet und der komplexen Bauphasen ins Auge. Jedoch zeigten sich die Herren vom Tiefbauamt zuversichtlich, diese Schwierigkeiten mit dem neuen Bauunternehmen meistern zu können. Danach hatten wir Gelegenheit uns auf dem Rückweg zum Baubüro noch ausgiebig mit den Kollegen zu unterhalten. Im Anschluss ließen wir die Exkursion nach Verabschiedung von unseren Gastgebern noch bei einem Eis in der Altstadt Bad Cannstatts ausklingen.
An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiter des Tiefbauamts für die kompetente und familiäre Führung. Ohne Sie wäre die kurzfristige Exkursion unter den gegebenen Umständen nicht zustande gekommen.